Dies bezieht sich auf das Kapitel "Aeonen im Wandel der Zeiten" der Fibel. Auch hier kann man anmerken, dass sich in den Ansichten zu diesem Thema noch einiges bewegen wird.

Beispielsweise wurde das monotheistische Judentum lange Zeit dem Widder-Äon zugeschlagen. Mittlerweile erscheint der Beginn des Monotheismus in Israel nicht vor 500 v. Chr. immer wahrscheinlicher. Es kann also passieren, dass man bald vom Fische-Zeitalter als dem des Abrahamismus (Judentum, Christentum, Islam) sprechen wird. Ein besonderes Merkmal: Der Schöpfer schuf das Universum aus dem nichts, nicht etwa aus Ursubstanz.

Ein Charakteristikum des Übergangs vom Stier- zum Widder-Äon könnte die Wandlung ursprünglich weiblicher Symbole in männliche sein. (Klassisches Beispiel: Die Löwin.) In früheren Kulturen war die Schöpferkraft ein rein weibliches Attribut. Schwer vorzustellen, dass die Vaterschaft, bzw. der Zusammenhang von Geschlechtsverkehr und Schwangerschaft einst nicht verstanden worden ist.

Jetzt komme ich doch nicht drum herum im nachhinein nochmal zu meckern: Mit der Beschreibung von Pythagoras als einem Vorläufer des "Trans- Rationalismus" der jetzigen Horus-Äons liegt Eschner meines Erachtens ein ganzes Stück weit daneben. Ich zitiere:

Ein schönes Beispiel für das verfrühte Auftreten von Themen eines späteren Aeons sind die Pythagoräer. (...) Die Lehre des Pythagoras umfasste ein Weltbild, welches Mathematik und Musik in einer großartigen Synthese vereinte. Der ganze Kosmos war durch Zahlen und Harmonien geregelt. Dieses Weltbild war eine frühe Erscheinung des Themas, welches eigentlich erst im (heutigen) Aeon des Horus auf der Tagesordnung steht: Transrationalität.

Mann sollte eher annehmen, das im Altertum die "Interdisziplinäre Forschung" quasi der Normalfall war. Die wissenschaftlichen Disziplinen wurden seinerzeit nach anderen Kriterien unterschieden - wenn dies überhaupt geschah - als dies heutzutage der Fall ist.

Der Fall würde anders liegen, wenn es den Pythagoräern gelungen währe, ihre eigene Entdeckung, die irrationalen Zahlen in ihr Philosophisches System zu integrieren.

Der kleine Aufsatz "Pythagoras und das Ende der göttlichen Harmonie. Oder: Die Entdeckung der unendlichen Zahlen" ist vielleicht dazu geeignet darzustellen, dass die Pythagoräer zwar Vorreiter der Christlichen Ära ersten Ranges waren und sehr wahrscheinlich einen erheblichen Einfluss auf die Kabbalisten gut 15hundert Jahre später ausübten, aber kaum als Vorläufer der heutigen Ära herhalten können.